Haben Sie sich jemals dabei erwischt, minutenlang durch Streaming-Plattformen zu scrollen – immer auf der Suche, aber nie ganz sicher, wonach eigentlich? Vielleicht dachten Sie: „Ich will irgendwas Lustiges, aber nicht zu albern. Etwas zum Abschalten, das gute Laune macht.“ Doch was geben Sie in die Suchleiste ein? „Lustig“? „Komödie“? – Genau hier setzt Netflix nun auf künstliche Intelligenz, um das Rätselraten beim Suchen zu beenden.

Das beliebte Streaming-Unternehmen testet derzeit eine neue Suchfunktion in seiner iOS-App – und die hat es in sich: Mithilfe generativer KI, ähnlich den bekannten Modellen wie ChatGPT, können Sie nun in ganz natürlicher Sprache nach Inhalten fragen. Kein Jonglieren mehr mit Genres oder Darstellern, sondern einfach Ihre Stimmung oder Vorliebe eingeben – und die KI beginnt zu „verstehen“, was Sie meinen.

Stellen Sie sich vor: Sie sagen Ihrer Netflix-App eines Abends einfach, dass Sie etwas „nachdenklich-melancholisches mit starkem weiblichen Hauptcharakter“ sehen möchten. Und statt endloser Empfehlungen aus Dutzenden Rubriken, erhalten Sie Vorschläge, die genau zu Ihrer Stimmung passen. Fast so, als würde Ihnen ein guter Freund eine persönliche Empfehlung geben. Genau das ist die Vision hinter der neuen KI-Suche.

Hinter der Technik steckt vermutlich ein großes Sprachmodell – ob Netflix dieses selbst entwickelt oder auf etablierte Partner wie OpenAI oder Google zurückgreift, bleibt zwar offen. Klar ist aber: Die Ambitionen sind hoch. Der Suchprozess soll nicht nur menschlicher, sondern auch intuitiver werden. Inhalte sollen nicht nur gefunden, sondern entdeckt werden – als würde die App Ihre innere Stimmung lesen können.

Was bedeutet das für uns alle – als Nutzer, aber auch als Unternehmen?

Für Endnutzer wie Sie oder mich ist das ein riesiger Schritt Richtung Komfort: Kein Fachjargon mehr, keine technischen Barrieren. Die Art, wie wir mit Maschinen kommunizieren, wird natürlicher – fast schon menschlich. Für kleine Unternehmen, etwa im Bereich Streaming, Medien oder Content-Erstellung, ergeben sich neue Fragen: Wie wird mein Inhalt auffindbar, wenn niemand mehr konkret nach „Rom-Com 2023“ sucht, sondern nach „etwas, das mich an Regentagen aufmuntert“?

Hier kommen neue Chancen, aber auch Herausforderungen. Die klassische Keyword-Suche könnte von semantischen und stimmungsbasierten Anfragen abgelöst werden. Das heißt: Inhalte müssen zukünftig emotionaler beschrieben, mit Kontext angereichert und KI-freundlich aufbereitet werden. Das betrifft nicht nur Streaming-Plattformen, sondern auch Blogs, Shops und jede Webseite, die Nutzern etwas anbieten will.

Und für alle, die sich beruflich mit Webseiten, Marketing oder KI beraten lassen – hier schlägt Ihre Stunde. Solche Technologien werden nicht nur den großen Playern wie Netflix helfen. Auch auf Ihrer Unternehmenswebseite könnten Besucher bald über generative KI nach Produkten fragen, Inspirationen suchen oder schlicht emotional einkaufen. Denken Sie an „Ich brauche ein Geschenk für jemanden, der gerade seinen Job verloren hat und Motivation braucht“ – und Ihre Seite schlägt passende Produkte oder Texte vor. Klingt nach Zukunft? Ist aber vielleicht näher als Sie denken.

Netflix setzt mit seiner KI-Suche den ersten sichtbaren Meilenstein in einer Entwicklung, die weit über Serienabende hinausgeht. Wenn Maschinen unsere Sprache verstehen, wird Kommunikation neu gedacht. Und genau das ist der Moment, an dem Kreativität, Technologie und ein bisschen Mut zusammenkommen – auch für Sie. Egal ob als Nutzer mit besonderen Vorlieben oder als Unternehmen mit viel Potenzial.

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